österreichischer Politiker; SPÖ; 1963 Vizepräsident des österr. Gewerkschaftsbundes; Vizekanzler und Sozialminister 1970-1976
* 19. März 1909 Wien
† 24. März 2000 Wien (Suizid)
Wirken
Rudolf Häuser wurde am 19. März 1909 in Wien geboren. Er absolvierte das Technologische Gewerbemuseum und stieß schon 1926 zur sozialistischen Bewegung und zum Gewerkschaftsbund. Von Beruf Maschinenbauingenieur befand sich der "lupenreine" Sozialist von 1941-45 in Untersuchungshaft und im Konzentrationslager Dachau. Nach dem Krieg widmete er sich der Angestelltengewerkschaft. Schon 1950 war er stellvertretender Vorsitzender der Privatangestelltengewerkschaft, 1960 wurde er geschäftsführender Vorsitzender und 1962 Vorsitzender. Beim 5. Bundeskongreß der ÖGB wurde H. im September 1963 zum Vizepräsident des österreichischen Gewerkschaftsbundes gewählt.
H. gilt als besonderer Kenner des Angestelltenrechts und der Sozialversicherung.
Dem Nationalrat gehört H. seit 1962 an. Er trat dort vor allem als wirtschafts- und sozialpolitischer Sprecher auf und fiel durch fundierte Kenntnisse und besonders ausführliche Reden auf. In Verhandlungen gilt H. als sehr hart.
Ende April 1970 zog H. als Vizekanzler und Sozialminister ins erste Kabinett Kreisky, ein SPÖ-Minderheitenkabinett, ein. Als Ressortchef für soziale Angelegenheiten trat H. in der Öffentlichkeit relativ wenig hervor. Auch in Österreich bereitete das starke Anwachsen des Sozialetats und die finanzielle Lage der Versicherungsträger schwere Probleme, die H. zu langwierigen Verhandlungen u.a. ...